- Kielce
- Kielce['kjɛltsɛ],1) Hauptstadt der Woiwodschaft Heiligkreuz (bis 1998 der aufgelösten Woiwodschaft Kielce), Südpolen, 275 m über dem Meeresspiegel, Stadtkreis und Kreisstadt, am Westrand des Kielcer Berglands (Heiligkreuzberge; bis 612 m über dem Meeresspiegel), 212 600 Einwohner; katholischer Bischofssitz; TH und PH, mehrere Museen, Philharmonie; Kugellagerfabrik, Bau von Chemieanlagen, Motorrädern, Lastkraftwagen und Waschmaschinen, Papier-, Baustoff- und Nahrungsmittelindustrie; Verkehrsknotenpunkt.Bedeutendstes Baudenkmal ist das ehemalige Schloss der Bischöfe von Krakau, 1637-41 als Rechteckbau mit oktogonalen Ecktürmen errichtet. Die Kollegiatskirche (Kathedrale), eine frühbarocke Basilika von 1632-35, wurde im 19. Jahrhundert neubarock umgestaltet (Ausstattung 18. Jahrhundert, einzelne Stücke aus Gotik und Renaissance; Schatzkammer).Das 1084 als Handelsplatz erstmals erwähnte Kielce erhielt um 1364 Stadtrecht. 1886 Entstehung der jüdischen Gemeinde. - Während der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg (1939-45) nahezu vollständige Vernichtung der jüdischen Bevölkerung (1939 etwa 24 000 Personen). Dem von polnischen Einwohnern sowie Militär- und Sicherheitskräften verübten Pogrom am 4. 7. 1946 (42 Opfer) folgte die massenhafte Emigration von Überlebenden des Holocaust aus Polen und Osteuropa.2) bis 1998 Woiwodschaft in Polen, danach Teil der neu gebildeten Wwschaften Heiligkreuz und Kleinpolen.
Universal-Lexikon. 2012.